Zentralschmierung
Einleitungs-Zentralschmieranlagen werden vorwiegend zur Verbrauchsschmierung eingesetzt.
Sie arbeiten intermittierend im mittleren Druckbereich (20 - 100 bar) und verteilen den Schmierstoff volumetrisch dosiert an die einzelnen Reibstellen.
Aufbau
Die Zentralschmierpumpe saugt über die Saugleitung den Schmierstoff aus einem Schmierstoff-Vorratsbehälter an und fördert ihn unter Druck über Filter, Hauptleitung und Verteiler zu den Zumessventilen. Von dort wird der Schmierstoff, unabhängig von Viskosität und Systemgröße, volumetrisch dosiert über die Schmierstellenleitungen den Reibstellen zugeführt.
Bei automatisch arbeitenden Anlagen kommen Steuer- und Überwachungsorgane hinzu.
Funktion
Durch die Zentralschmierpumpe wird der Schmierstoff in der Hauptleitung kurzzeitig unter Druck gehalten, um sicherzustellen, dass der Druckimpuls (Schmierimpuls) auch das entfernteste Zumessventil erreicht.
Danach wird über die Zentralschmierpumpe die Hauptleitung bis auf einen geringen Restdruck entlastet. Die Entlastung der Hauptleitung ist für die Funktion der Zumessventile erforderlich.
Der nächste Druckimpuls darf erst dann erfolgen, wenn die Dosierkammern der Zumessventile neu gefüllt sind. Dies ist abhängig von der Konsistenz des Schmierstoffes und der Zumessmenge.
Zumessventile
Zumessventile dienen zur volumetrischen Abgabe des Schmierstoffes an die Schmierstellen.
Bei einem Druckimpuls verläßt der mit Spiel in der Gehäusebohrung geführte Kolben seine Ruhelage und verdrängt den vor dem Kolben vorhandenen Schmierstoff über das Kugel-Rückschlagventil in die Schmierstellenleitung. Die Kolbenspitze dichtet beim Erreichen der Endlage die Dosierkammer in Richtung Rückschlagventil ab.
Nach der Druckentlastung schiebt die Kolbenfeder den Kolben in seine Ruhelage zurück, wobei die Dosierkammer über den Ringspalt zwischen Kolben und Gehäusebohrung wieder mit Schmierstoff gefüllt wird. Das Rückschlagventil verhindert das Rückströmen des Schmierstoffes aus der Schmierstellenleitung. Jedes einzelne Zumessventil wird einer sorgfältigen Prüfung der Funktion und der Zumessmenge unterzogen.
Kolbenpumpe / Zahnradpumpe
Die Kolbenpumpe der TEKAWE-Zentralschmierung fördert bei jedem Hub die Schmierstoffmenge mit dem notwendigen Druck in die Hauptleitung und sorgt nach der Druckhaltezeit für die funktionswichtige Entlastung der Hauptleitung.
Die Kolbenpumpe besteht aus dem Pumpenzylinder mit Kolben und Rückholfeder sowie dem aufgeschraubten Ventilgehäuse, welches alle notwendigen Ventile und die Anschlüsse für die Saugleitung und Hauptleitung enthält.
Bei der Zahnradpumpe wird der Antriebsmotor über Schalter/Schütz angesteuert und treibt über die Kupplung die Zahnradpumpe an. Diese saugt das Medium über das Saugrohr an und fördert es über das Ventil in die Hauptleitung. Nach Ausschalten des Antriebsmotors wird die Hauptleitung bis auf einen Restdruck entlastet.
Einsatzbereiche
Schmierstoffe
Mit TEKAWE-Einleitungsanlagen werden Mineralöle gefördert und volumetrisch dosiert, die bei der Betriebstemperatur innerhalb eines Viskositätsbereiches von 10 bis 750 mm²/s liegen. Für Zahnradpumpen ist die untere Grenze 70 mm²/s. In Sonderfällen kann der Bereich auf 1500 mm²/s und auf von uns zugelassene Fette erweitert werden.
Maßgebend sind
- der POURPOINT (°C) nach DIN 51597
- bzw. der Fließdruck (mbar) nach DIN 51805
- und das Entspannungsverhalten (bar) nach DIN 51816, Teil 2.
Die untere Temperaturgrenze der Schmieranlagen liegt, mit von uns zugelassenen Schmierstoffen, bei -20°C; die obere Temperaturgrenze bei +80°C. Als Betätigungsflüssigkeit der hydraulischen Kolbenpumpe sind mineralische Öle ohne aggressive Zusätze zugelassen. Vor Verwendung von synthetischen Ölen bitten wir um Rückfrage
Betriebsdrücke
Der maximal zulässige Systemdruck einer TEKAWE-Einleitungsanlage beträgt 100 bar. Dementsprechend sind die Betätigungsdrücke für pneumatisch und hydraulisch betätigte Kolbenpumpen festgelegt. Das eingebaute Druckbegrenzungsventil wird bei diesen Pumpen bei Werksmontage blockiert, um einen einwandfreien Druckaufbau im ganzen System sicherzustellen.
Bei hydraulisch betätigten Pumpen ist auf den zulässigen Betätigungs-Restdruck zu achten.
Zahnradpumpen erreichen einen Höchstdruck von 30 bis 35 bar.
Bei handbetätigten Pumpen ist das eingebaute Druckbegrenzungsventil auf 50 bar eingestellt, um die Betätigungskraft gering zu halten. Der Handhebel ist zügig zu betätigen. Die Leitungen sind auf den Systemdruck abzustimmen.
Beim Einsatz von TECALAN-Rohr, ist dessen Druck-Temperaturverhalten zu berücksichtigen, sowie dessen Volumenaufnahme unter Druck.
Leitungslängen
Die möglichen Leitungslängen werden von der Volumenaufnahme, der Betriebstemperatur und den Eigenschaften des
Schmierstoffes bestimmt. Alle Leitungen sollen so kurz wie möglich gehalten werden.
Die Leitungslänge der Hauptleitung ist so zu begrenzen, dass am Ende jeden Stranges während des Schmierimpulses ein Mindestdruck von 20 bar erreicht wird. Während der Pausenzeit muß der Druck unter 4 bar sinken. Daraus ergeben sich folgende Anhaltswerte:
Niedrigviskose Öle und Metallrohre: Länge 50 m
Hochviskose und konsistente Schmierstoffe (Haftöl und Fette): Länge 20 m
Schmierstellenleitung: Länge 3 m
Saugleitung: Länge 3 m
Saughöhe: 2 m